Thermopylen - 480 v. Chr.

Die Spartaner verteidigen den Engpaß (Herodot, Historien VII, 208 - 227)

Nach der Niederschlagung des Ionischen Aufstandes planten die Perser die Unterwerfung ganz Griechenlands. Obwohl Sparta die Interessensphäre des persischen Reiches immer respektiert hatte, sollten auch Sparta und die Mitglieder des Peloponnesischen Bundes die persischer Oberherrschaft anerkennen (Übersendung von Brot und Wasser). Sparta und seine Verbündeten lehnte dieses Ersuchen natürlich ab. Die ersten Expeditionen in der Regierungszeit Dareios I. unter Mardonios (492 v. Chr.) und Datis (490 v. Chr.) schlugen fehl. Das Unternehmen des Datis war gegen Athen und Eretria gerichtet und endete mit der berühmten Schlacht von Marathon. Unter Xerxes I. wurden dann schließlich alle Reserven des riesigen persischen Reiches mobilisiert, um Griechenland endgültig zu unterwerfen. Herodot berichtet von einer Heeresstärke von 2.641.618 Mann und von einer Flotte von 1.207 Schiffen. Diese Zahlen dürften übertrieben sein, nach vorsichtigen modernen Schätzungen dürften es 200.000 Mann Fußvolk, 20.000 Reiter und 500 Kriegsschiffe gewesen sein - für griechische Verhältnisse immer noch eine gigantische Heeresmacht, bestehend aus Elitesoldaten des persischen Reiches. Die Griechen hatten dem zunächst wenig entgegen zu setzen: 300 Trieren, von denen Athen 200 gestellt hatte, und zu Land 4.300 Hopliten (darunter 300 Spartaner) unter dem Oberbefehl des spartanischen Königs Leonidas. Das riesige persische Heer konnte nur auf dem Seeweg verpflegt werden, weshalb die Perser die Küste entlang marschieren mußten. Die kritische Stelle auf dem Weg nach Süden war der Paß bei den Thermopylen, den die Griechen besetzt hatten. Zwei Tage lang stürmten die Perser - darunter auch die persische Elitetruppe der "10.000 Unsterblichen" - gegen den Paß, der hauptsächlich von den 300 Spartanern verteidigt wurde. Die Spartaner wendeten folgende Taktik an: Sie täuschten eine Flucht vor, worauf ihnen die Perser in den Engpaß folgten. Dann machten die Spartaner kehrt, schlossen ihre Reihen und überraschten die Perser mit einem Gegenangriff (diese Szene ist im Modell dargestellt). Durch diese Taktik hatten es die Spartaner immer nur mit einer kleinen überschaubaren Anzahl von Gegnern zu tun.


Nach dem zweiten Tag erschien der Grieche Epialtes (der Erzverräter und "Judas" der griechischen Historie) vor Xerxes mit dem Vorschlag, die Perser auf einen geheimen Weg über das Gebirge in den Rücken der griechischen Verteidiger zu führen. Dieser Weg wurde von 1000 Phoker bewacht, die beim Anrücken der Perser allerdings die Flucht ergriffen. Als Leonidas am nächsten Morgen die Umgehung durch die Perser gemeldet wurde, traten die Griechen eiligst den Rückzug an, lediglich Leonidas mit seinen 300 Spartaner und 700 Thespiaier bleiben zurück. Das Orakel von Delphi hatte Leonidas prophezeit, dass Griechenland dann gerettet wird, wenn ein König stirbt - Leonidas ging davon aus, dass er dieser König sein soll. Die kleine griechische Schar bezog eine Stellung vor dem Paß auf freiem Terrain und erwartete die Perser. Dreimal wurden die Perser zurückgeschlagen - wobei auch Leonidas im Handgemenge fiel, bis die Perser keinen Angriff mehr wagten und die Griechen nur noch aus sicherer Entfernung von allen Seiten mit einem Pfeilregen, der sogar die Sonne verdunkeln ließ, beschossen. Die restlichen überlebenden Griechen zogen sich auf eine keine Anhöhe zurück bis auch sie - um die Leiche des Leonidas versammelt - dem Pfeilhagel erlagen. An der Stelle, wo die Spartaner begraben wurden stand später in lakonischer Kürze die Inschrift:

"Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dort, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl."

Die persischen Angreifer drängen sich in den Paß.
Die Spartaner, die zunächst einen Rückzug vorgetäuscht haben, formieren eine Phalanx.
Die griechischen Hopliten stellen durchwegs Spartaner dar.
Die Figur im Handgemenge mit dem schwarzen Stierkopf auf gelbem Grund ist Leonidas.

Es wird in der Literatur viel über den Sinn (oder Unsinn) des Opfertods der Spartaner und Thespiaier diskutiert. Nach den Erfahrungen aus dem zweiten Weltkrieg tendiert man heute dazu, diesen Opfertod mit den sinnlosen Durchhalteparolen der NS-Zeit zu vergleichen, doch wird dieser Vergleich den Spartaner und ihres Königs Leonidas keineswegs gerecht. Schließlich deckten die Spartaner - denen ihr Gesetz eine Flucht verbot - und Thespiaier den Rückzug der griechischen Streitmacht und auch den Rückzug der griechischen Flotte, die parallel zu der Schlacht in den Thermopylen den Persern eine Seeschlacht lieferte. Was wäre wenn - es ist im Grunde genommen sehr sinnlos in der Historie diese "was wäre wenn"-Frage zu stellen, doch hier scheint sie mir geeignet, die Situation zu verdeutlichen - was wäre also wenn der Rückzug nicht gedeckt worden wäre und wenn die 4.300 Hopliten von den 20.000 persischen Reitern verfolgt und auf offenem Gelände gestellt worden wären? Statt 1000 Gefallenen wäre nun die ganze griechische Streitmacht vernichtet worden und auch der Rückzug der griechischen Flotte hätte unter sehr erschwerten Bedingungen vor sich gehen müssen. Deshalb tendiere ich zu der Meinung, dass der Opfertod des Leonidas und seiner Getreuen durchaus eine heroische Tat war.

Gesamtansicht des Modells. Bei den Figuren handelt es sich hauptsächlich um Figuren von Zvezda (Italeri) - bei den Persern ausschließlich. Einige Figuren sind von Atlantic (Nexus), die auch für Umbauten verwendet wurden. Die Figur des Leonidas besteht aus fünf Teilen, die aus drei verschiedenen Figurensätzen stammen. Die Decals sind von VeniVidiVici und Foundry oder wurden selbst angefertigt.



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